Dr. Med. Khalid Georges Yazigi

Hals- Nasen- Ohren-Heilkunde

Schönheitschirurgie (Plastische Chirurgie) für Gesicht und Hals

Marmarita / Syrien

 

DAS ZEUGNIS ENES ARZTES

ÜBER SOUFANIEH

 

Mein Zeugnis schreibe ich eigenhändig für jeden, der Interesse daran hat, es zu lesen.

Ich erinnere mich, dass ich im dritten Schuljahr (der Grundschule) war, als ich einen Freund von mir in der Schule traf, der mir erklärte, er glaube nicht an die Existenz Gottes. Das war für mich ein Schock, da ich vorher über die Sache nicht nachgedacht hatte, vielleicht aus Angst vor diesem göttlichen Wesen, das man uns beschrieb, als sei es bereit, alle, die seinen Befehle zuwiderhandeln, in einem ewigen Feuer zu verbrennen... Wie könnte man denn nicht Angst haben, wenn man anfängt, an seiner Existenz zu zweifeln?

Seitdem fing ich an, die „Heilige Schrift" (die Bibel) nach Descartes’ Methode, d.h. ohne bei irgendeinem Gedanken anzuerkennen, dass er gegeben ist, bis sich mein Verstand davon überzeugt ist... Schnell habe ich jene religiösen Gedanken hinter mir gelassen und „mich befreit". Und wie groß war meine Bewunderung für die Philosophien von Nietzsche und Marx, die den Menschen von allen fesseln befreien!

Und ich begann, alle gering zu achten, die an die Existenz metaphysischer Wesen und anderer Welten glaubten, außer dem, was wir mit unseren Sinnesorganen begreifen können... Und wenn es tatsächlich Welten gebe, die wir mit unseren Sinnesorganen und unserem Verstand nicht begreifen können, dann was brauchen wir sie? Wir wollen sie beiseite lassen mit all denen, die sich um sie kümmern... Heute im Zeitalter der Elektronik, der Wissenschaft, des Computers und des Internet, das ist, was wir begreifen können, nicht die Vereinigung zweier Naturen – der menschlichen und der göttlichen - in einer Person, und die Einheit der drei Hypostasen in der einen natur... Was sind das für abwegige Sachen? Ist es nicht eine Schande für einen Menschen, der der Wissenschaft anhängt, an solche Fabeln im einundzwanzigsten Jahrhundert zu denken?...

Das Leben führte mich von einem Ort zum anderen, bis ich mich in meinem Heimatdorf Marmarita niederließ und dort meine Praxis eröffnete. Das war die Gelegenheit, P. Elias Salloum von den Paulisten Patres zu treffen und ihn kennen zu lernen. Und trotz meiner Zurückhaltung gegenüber allen Religionsdienern allgemein und obwohl ich sie als Parasiten in der Gesellschaft betrachtete, die essen, und machmal viel essen, und nicht produzieren... Aber die Umstände verliefen, bis ich diesen Priester kennen lernte. Ich war angetan von seiner Kultur und seiner Ehrlichkeit. Es entstand zwischen uns

/(S. 2) eine feste Freundschaft. Und ich hörte von ihm Dinge, worüber ich vorher nicht nachgedacht hatte, d.h. eine neue Art, über Religion zu denken, so dass ich anfing, die Lektüre einiger theologischer Bücher zu genießen und darin eine neue Philosophie zu finden, die es verdient, dass man sie kennen lernt.

Dennoch behielt ich meine Einstellung zu den Dingen, die außerhalb der Natur und der Vernunft angesiedelt sind. Ich hielt dafür, dass Christus es wert ist, höchstes Ideal für jeden Menschen zu sein in Hinblick auf seine Askese und seine Liebe für die anderen und seine Idee von Gott dem Liebenden, und dazu seine Predigten und seine Tugenden, die alle ethischen Theorien übersteigen. Aber in bezug auf die Wunder Christi, so sind sie sicher Produkt der Auswüchse der Einbildung seiner staunenden Schüler, die über das berichteten, was ihre Einbildungen und Visionen ihnen diktiert haben. Was das jenseitige Leben betrifft, so ist dies eine Idee, die den Menschen seit seiner Existenz auf dieser Erde beschäftigt und an der er festhält durch die Jahrhunderte hindurch aus Angst vor einem Problem, das ihn ständig begleitet: dem Tod...

Und ich pflegte zu meinem neuen Freund zu sagen, dass die Lehren Christi großartig sind, dass ich aber keinen Christus als Zauberer, der Wunder wirken kann, brauche, um an ihn zu glauben. Seine Worte verdienen es, dass man an sie glaubt, ohne dass man einen Zauberer nötig hätte... Aber dieser mein Freund erzähle mir von einem Wunder, das in Damaskus stattgefunden hat und das auf ihn einen solchen Eindruck gemacht hat, dass er beschloss, das Kleid des Zölibats anzuziehen und die Botschaft Christi zu verkünden und Priester zu werden. Und ich, ich machte ihm klar, was ich von dem halte, das er Wunder nennt. Ich sagte zu ihm: Es ist nicht notwendig, dass Christrus Wunder wirkt, damit wir seinen Lehren folgen... Auf der anderen Seite dachte ich, was ist mit den Dingen, die er Wunder nennt und denen eine Person aufsitzt, die nicht ein einfacher Mensch ist, sondern eine hohe Stufe zunächst einmal an Intelligenz und dann auch an Kultur und Kenntnis erreicht hat?... Sicher steckt dahinter etwas Verdächtiges... Später überreichte er mir ein Buch, dessen Thema „das Wunder von Soufanieh" von P. Elias Zahlaoui ist, von dem ich viel gehört hatte, als ich noch in Damaskus wohnte. Ich las das Buch. Es reizte mich und weckte meine Neugier. Das Thema müsse doch sehr wichtig sein, dass es soviel Aufmerksamkeit erweckt bei großen Theologen und bei Ärzten und Wissenschaftlern, die in Damaskus und in der Welt bekannt sind. Aber ich blieb bei der Haltung, es handele sich um eine sehr große Aktion von Betrug. Was soll es bedeuten, dass Öl aus den Händen Myrnas ausgesondert wird? Das ist eine Wunder-Erscheinung, aber ich sagte mir, die Wissenschaft werde in Zukunft diese Erscheinung erklären können. Aber dass Öl aus einer kleinen Ikone ausgeondert wird – sie wurde von seiten der spezialisierten Instanzen im Staat untersucht und es hat sich gezeigt, dass es sich um ein Papierbild in einem einfachen Plastik-Rahmen handelt – das ist entweder ein wirkliches Wunder, da es dem ersten der Grundsätze der Wissenschaft: „Nichts wird aus nichts geschaffen" widerspricht, oder es haben es sich einzelne Menschen eingebildet, denn der Mensch sieht, was er sehen möchte in einer außergewöhnlichen Situation, und sieht, was nicht existiert, da er sich in einer psychischen Ergriffenheit befindet oder eine allgemeine Einstellung teilt in einer Situation, die einer allgemeinen Hysterie ähnelt. Auf jeden Fall

/ (S. 3) hat mich die Neugier dazu geführt, Soufanieh bei der ersten Gelegenheit einer Reise nach Damaskus zu besuchen. Aber ich sah kein Wunder, und ich sah Myrna auch nicht persönlich. Ich sah Menschen, die kommen und eine Kerze anzünden vor einer kleinen Ikone in einem verschlossenen Glas-Gehäuse. Und ich stellte fest, dass die Farben der Ikone deutlich blass sind, aber ich sah keine Spur von Öl oder von einer anderen Flüssigkeit.

Bis das Osterfest im April 2001 nahte. Am Donnerstag der Sakramnete (Gründonnerstag) teilte mir meine Freund P. Elias (Salloum), dass Wunden an Myrnas Körper erschienen sind. Das was zu erwarten, denn diese Wunden pflegten zu erscheinen, jedesmal wenn das Osterfest von Katholiken und Orthodoxen am selben Tag gefeiert wurde. Er sagte zu mir: Was meinst Du, sollen wir dorthin fahren? Ich sagte: Fahren wir. Und ich dachte, ich fahre, um zu sehen, was mit diesem Betrug auf sich hat.

Und in der Tat fuhren wir nachts um 22 Uhr von Marmarita ab. Wir kamen in Damaskus um 24 Uhr nachts an. Wir traten ins Haus Soufanieh ein. Dort war eine Menge Menschen am Beten. Was Myrna betrifft, so erfuhren wir, dass sie sich in ihrem Zimmer ausruht und dass die Wunden gegen 14 Uhr am selben Tag erschienen sind. P. Elias trat ein und stellte mich ihnen vor, ich sei ein Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde, und er bat mich, die Wunden zu untersuchen. Und tatsächlich untersuchte ich Frau Myrna; ich sah an ihren rechten und linken Handflächen jeweils eine Wunde, die 1 cm lang war; an ihren Füssen auch jeweils eine Wunde von 1 cm Länge, und an ihrer Stirn auch eine Wunde von 1 cm Länge, und an ihrer Seite unter der linken Brust eine Wunde von 10 cm Länge. Alle sechs Wunden waren 1-2 mm tief. Das Blut befand sich im ersten Stadium der Bildung roter Gerinnung, das heißt: es war klar, dass die Wunden tatsächlich vor etwa zehn Stunden erfolgt waren und noch frisch waren. Man zeigte uns auf dem Bildschirm einer Video-Kamera, was im Augenblick der Öffnung der Wunden aufgenommen wurde, aber, wie ich es erwatet habe, zeigte die Kamera nicht den Augenblick der Öffnung der Wunden; alles, was ich gesehen habe, sind dieselben Wunden, die ich untersucht hatte, im Stadium der Blutung...

Als wir ausgingen, fragte mich P. Elias: Was meinst Du? Ich antwortete: Wie ich es erwartet habe. Ich sah kein Wunder. Alles, was ich gesehen habe, ist eine verwundete Frau. Es könnte sein, dass jemand sie verwundet hat, oder dass sie selbst sich diese Wunden zugefügt hat mit einer scharfen Klinge onder einem scharfen Gerät. Aber was ich beobachtet habe, ist, dass die Menge einen ersten Eindruck von Ruhe und Ehrlichkeit vermittelt, und keine Spur von Betrug erkennbar ist, vor allem was ich beim Jungen, dem Sohn Myrnas, gesehen habe – ich erinnere mich nicht mehr an den Satz, den er gesagt hat, um die Mühe auszudrücken, die er an diesem Tag erlitten hat, und dann schlief er ein an der Seite seiner Mutter. All das und manches andere ließen bei mir den Eindruck, dass diese Leute nicht von der Art der Betrüger sind. Auf jeden Fall erklärt dies nichts... Dann kehrten wir am Morgen des nächsten Tages zu Soufanieh, bevor wir nach Maramariat zurückfuhren. Wir fanden Myrna nicht, denn man teilte uns mit, dass sie ging, das Grab von P. Malouli zu besuchen. „Zum Glück"

/(S. 4) – und jetzt sage: „durch göttliche Fügung „ - traf Myrna ein, bevor der Wagen mit uns abfuhr. Wir stiegen wiedr aus. Nach der Begrüßung sagte ich zu ihr: Lass uns sehen, wie die Wunden geworden sind. Ich bat um Erlaubnis, auf der Strasse vor dem Hauseingang ihre Hand zu untersuchen. Sie reichte mir ihre Hand, und ich sah das Wunder, das die Wissenschaft nicht erklären kann. Denn die medizinische Literatur seit Hyppokrates bis heute – soweit ich weiß, ich, der früher lange Zeit verbrachte beim Studium der Forschungen über die Wunden und ihre Schließung in den wichtigsten amerikanischen medizinischen Büchern – die medizische Literatur hat nicht festgestellt, dass eine Wunde sich schließt und vollständig vernarbt innerhalb von zehn Stunden... Ja, zehn Stunden... Gestern und genau vor zehn Stunden, habe ich meinen Finger in die Wunde gelegt, ich habe sie gesehen und untersucht, die war eine Wunde wie alle Wunden, die ich behandle in meinem Beruf. Aber eine solche Wunde braucht zehn Tage, nicht zehn Stunden, bis ich sie sehe, wie ich sie da sehe vollständig vernarbt...

Ich konnte nicht anders, als das Kreuzeichen über meinen Körper zu machen. Ich begann mit einer neuen Etappe meines Lebens, die ich wie folgt nenen kann: „Gott widerspricht nicht der Vernunft, er übersteigt sie." Am Samstag kehrten wir von Marmarita wieder zurück, denn wir erfuhren, dass eine Botschaft vom Himmel der Myrna diktiert wurde und dass das Öl aus der Ikone getropft ist, so dass es den Behälter unter ich fast gefüllt hat... Wir kamen in Soufanieh gegen 14 Uhr an. Man erzählte uns, dass das Öl seit dem Frühmorgen aufgehört hätte und dass kein anderes Öl als das im Behälter gebe.. Aber ich spürte ein starkes Gefühl in mir, dass die Jungfrau (Maria) mir auch nicht einen einzigen Tropfen vorentahlten würde, damit ich mit eigenen Augen die Herrlichkeit Gottes spüre. Ich näherte mich der Ikone, ich schaute zu ihr, während die Menschen um mich beteten. Ich aber betete nicht mit ihnen, damit ich nicht ergriffen werde und etwas sehe, was nicht da ist. Aber schnell sah ich mit eigenen Augen, wie die Ikone „schwitzte" und ein großer Tropfen vom himmlischen Öl floß und in den Behälter fiel, so dass ich seinen Klang im Behälter hörte, dessen Widerhall ich in meinem Inneren höre bis heute...

Die Menschen um mich fingen an, (Gott) zu loben, als sie den gesegneten Tropfen sahen, und sie begannen, die nachfolgenden Tropfen zu verfolgen. Was mich betrifft, so war ich im Gebet versunken, meinem schönsten und ersten Gebet mit allem, was dieses Wort bedeutet, denn ich fühlte, dass der Schöpfer mir nahe ist, noch mehr: dass er mich überschüttet und mir seine Zeichen zeigt, als würde er zu mir sagen: Schau, damit Du glaubst, dass die Apostel, die das Martyrium erlitten haben, um ihr Zeugnis zu verteidigen, keine andere Gewissheit besaßen als die, die Du jetzt festgestellt hast, nämlich dass sie gesehen und berührt haben den von den Toten auferstandenen Gott, den Gott des Lebens, unseren Herrn Jesus Christus.

Marmarita 7.8.2001

Unterschrift: Dr. Khalid Georges Yazigi